Wir erfinden uns neu

Der Weg zum Praxisverlag buch+musik

Zum 01.04.2023 haben wir uns als Verlag neu erfunden. Unsere Buchhandlung in Stuttgart-Stadtmitte wird seither von der Blessings 4 You GmbH weitergeführt, die Buchhandlung in Stuttgart-Vaihingen haben wir geschlossen. Als gGmbH – also als gemeinnützige GmbH – haben wir uns neu gegründet. Weiterhin arbeiten wir in enger inhaltlicher Zusammenarbeit mit dem Evangelischen Jugendwerk in Württemberg.

Schon Monate vorher haben wir angefangen, den Neuanfang vorzubereiten. Ein neues Erscheinungsbild musste her, frisch und modern sollte es wirken. In dem Zug haben wir auch unserem Logo einen neuen Anstrich verpasst.

Ein kleines Team hat sich in einem Strategie-Workshop überlegt, was unsere Identität als Verlag ist, an welchen Dingen wir festhalten wollen und was wir künftig anders machen möchten. Wir alle waren uns einig: Wir sind der Verlag, der Praxismaterial für die Arbeit vor Ort macht. Von der Basis für die Basis, das ist unser Anspruch. So haben wir unter anderem dieses Magazin aus der Taufe gehoben. Mit den Artikeln und anderen Inhalten möchten wir dir noch mehr unter die Arme greifen, Arbeit mit Kindern und Jugendlichen vor Ort zu gestalten.

Parallel dazu arbeiten wir an einem neuen Online-Auftritt. Unter www.praxisverlag-bm.de stellen wir dir künftig unsere Titel übersichtlich vor. Dort findest du auch die Online-Version des Magazins.

Wir freuen uns, mit dir gemeinsam Jugendarbeit vor Ort zu gestalten. Gib uns gern Feedback zum Magazin, zur Homepage oder zu unseren Produkten unter kontakt@praxisverlag-bm.de – wir freuen uns auf deine Nachricht.

Rückblick auf den Landesposaunentag 2023 in Ulm

Endlich, der Lieferwagen ist vollgeladen und alle machen sich am Samstagnachmittag auf den Weg nach Ulm. Man merkt schon bei der Ankunft, dass hier etwas in der Luft liegt. An vielen Ecken hört man schon die Klänge.

Am Sonntagmorgen um 6 Uhr geht es für uns weiter. Jedes Team eines Büchertisches macht sich zu seinem Einsatzort auf. Ich bin mit meinem Team in der Donauhalle und die anderen auf dem Münsterplatz. Es werden Tische und Kisten geschleppt, alles ausgepackt, dekoriert und drapiert. Dann beginnt auch schon der Gottesdienst für die Jungbläserinnen und Jungbläser. Gigantisch! Atemberaubend! Wunderschön, wenn Hunderte ihr Gotteslob erklingen lassen. Mir wird bewusst: Musik verbindet – auch über Grenzen!

Nach Ende des Gottesdienstes gibt es kein Halten mehr: Noten, Bücher, viel Bläser-Equipment und CD‘s zu Bläserheften werden gekauft. Der Ansturm legt sich gegen Spätnachmittag, für uns wird es Zeit zum Zusammenpacken. Wir müssen uns etwas sputen, wir sollen bei der Abschlussveranstaltung noch mit auf dem Münsterplatz unterstützen.

Was sich mir auf dem Münsterplatz bietet, ist kaum zu beschreiben. Menschen, die sich seit Ewigkeiten nicht gesehen haben und sich um den Hals fallen, ein Miteinander an Ehrenamtlichen – was für ein Event vor so einer Kulisse.

Gegen 16 Uhr gibt es dann das große Finale. Wie beim Gottesdienst in der Donauhalle am Morgen sind auch hier über den Münsterplatz Podien mit Dirigierenden verteilt. Als das erste Stück angespielt wird und alle mit einstimmten – es ist kaum zu beschreiben, wenn man nicht selbst dabei ist. Hier ist nicht wichtig, wie teuer das Instrument ist, ob man aus Württemberg, Baden oder Bayern kommt – hier ist das miteinander Musizieren wichtig! Und das kann man allen abspüren. Nach dem Finale und dem dann folgenden Geläut des Münsters heben alle Bläserinnen und Bläser die Instrumente in die Höhe. Denn Einer ist der größte, dem alle Ehre gebührt. Bis alles eingepackt und wieder verstaut ist, sieht der Münsterplatz auf einmal sehr leer und verlassen aus. Doch eins ist bestimmt bei allen geblieben: Musik überwindet Grenzen, Musik verbindet, Musik ist ein Geschenk des Himmels. Musik ist nicht gebunden an Alter, Größe, Konfession. Der Blick auf die Bläserarbeit hat sich für mich verändert. Was für eine Arbeit in all den Posaunenchören in Orten und Bezirken stattfindet und wieviel Herzblut hier hineingesteckt wird. Sogar in Familien über Generationen hinweg verbindet die Musik. Ich freu mich auf alle Fälle wieder beim nächsten LAPO 2025 dabei sein zu können.

Wie entsteht ein Motiv zur Jahreslosung?

Wie entsteht ein Motiv zur Jahreslosung bei Dorothee Krämer

Im Sommer 2022 stand der Wortlaut zur Jahreslosung 2024 fest. Damit beginne ich mit der Vorarbeit zu einem Motiv: Worum geht es? Wo steht es? Welche Bilder gehen mir durch den Kopf. Oft mache ich eine Ideensammlung zu jedem Wort. Meist denke ich: „Da wird mir nix einfallen.“ Dann hängt Text an der Wand und ich schau immer wieder drauf. Welche Farben möchte ich, gibt es Metaphern, die mir kommen. Manchmal erzählt dieser eine Satz eine ganze Geschichte. Diesmal eher nicht. „Alles, was ihr tut geschehe in Liebe.“ Es ist keine spezielle Geschichte, es gibt keine handelnden Personen. Ich denke: „Wie soll man das darstellen, ohne dass es vor Kitsch tropft?“ Wie kann ich „Alles“ abbilden, wie „Liebe“? Bei uns in Europa wird Liebe meist mit einem Herz symbolisiert und meist wird dabei die Liebe von zwei Menschen gemeint. Dabei geht es hier natürlich um weit mehr. Es geht darum, dass wir alles mit den Augen der Liebe sehen und mit Liebe handeln. Oder vielleicht durch eine Brille der Liebe. „Brille“ geht gar nicht. „Herz“ geht gar nicht. „Rotes Herz“ – geht nicht. Das sind so die Gedanken, die mir kommen. Es ist jedes Mal spannend. Oft will ich aufgeben, bevor ich angefangen habe. „Wie, in aller Welt, soll ich das malen?“

Ich beginne mit Skizzen – meist beginne ich mit Farben. Warm und einladend soll es werden. Es folgen endlose Skizzen mit Menschen, die einander zugewandt sind, und egal wie, es bleiben immer zwei Menschen, die sich nah sind. Ich möchte, dass sie unter dem Kreuz stehen und irgendwie durch das Kreuz verbunden werden. Dann mach ich Kreuze und Figuren oder dann Hände, die sich anfassen. Immer und immer wieder. Ich bin sehr unglücklich damit. Das ist mir zu platt. Es soll nicht um eine Paarbeziehung gehen. Sackgasse – weg damit.

Nochmal im Text graben

Dann lese ich den Kontext nochmal. Es ist die Kurzfassung aus dem Hohelied der Liebe aus Korinther 13. Dort wird das alles ausführlicher erklärt. Dieser längere Text macht die Aussage verständlicher. Mir wird klar, ich werde das Motiv zusammen mit 1. Korinther 13 abbilden. Worte wie „sie lässt sich nicht erbittern“ oder „und wenn ich alles den Armen gäbe und hätte die Liebe nicht …“ sind mir wichtig.

Wie bildet man Liebe ab? Vielleicht doch ein Herz? Bitte nicht rosa. Welche Schriftart? Es soll persönlich sein, ich entscheide mich für Handschrift. Vielleicht kann man die Worte ja so untereinander schreiben, dass es ein Herz ergibt. Ich schreibe den Text zig mal. Hoch, breit, schmal, eng. Dann wird am Rechner jeder einzelne Buchstabe solange geprüft und verändert, bis mir die Zeilen gefallen.

Langsam formt sich ein inneres Bild: Es soll ein Herz werden, von dem Licht ausgeht. Es soll hell werden. Also muss es helle und dunkle Bereiche geben. Mit sehr dicken Pinseln mache ich rund 30 Herzen. Am Ende setze ich am Computer die Farben und Details solange zusammen, bis alles passt. Ich möchte mit Farben Räumlichkeit schaffen. Helle offene Farben sollen Licht in einen dunklen Raum bringen. Wie ein unruhiger Tiger bastle ich solange an dem Entwurf und lasse wochenlang nicht locker, bis ich zufrieden bin. Bis zum endgültigen Entwurf sind es um die 50 Varianten. Manchmal liegen die Nerven blank. Oft hilft Schokolade.

Die Gemeinde soll immer wieder Neues entdecken können

Das Motiv soll freundlich und offen sein. Immerhin wird das Bild in vielen Gemeinden ein ganzes Jahr hängen. Eine Gemeinde soll auch nach Monaten noch Neues entdecken, auch noch nach vielen Blicken sich nicht sattsehen. Das ist mir ein großes Anliegen. Und das Motiv sollte sich von den Bildern aus den vergangenen Jahren unterscheiden. Zwischendurch gibt es Besprechungen mit buch+musik und mit dem EJW. Wir diskutieren die Entwürfe, manches wird verworfen, manchmal gibt es neue Wege und Ideen. Es ist immer interessant zu hören, was andere sehen, wie Details wirken, welche Assoziationen andere haben.

Bibeltexte mit Bildern verständlich machen

Eigentlich bin ich Designerin – beim Design gelten andere Regeln als in der Malerei. Diese Bilder sind für mich eine Schnittstelle zwischen Design und Malerei. Bei der Jahreslosung gebe ich viel von meinem Inneren preis, Design ist wesentlich oberflächlicher. Mir ist wichtig die Bibeltexte verständlich zu machen. Es ist mir durchaus bewusst, dass ich den Text dadurch persönlich interpretiere. Ich lege meine Erfahrung mit Gott in die Bilder. Ich zeige meine Sicht auf ihn. Wenn man beim Betrachten meiner Bilder die Texte leichter versteht oder neue Hoffnung oder Mut bekommt, hab ich schon viel erreicht.

Für alle, die tiefer bohren wollen

Bei einem Gespräch vor zwei Jahren erzählte mir ein junger Mann, der in der christlichen Jugendarbeit engagiert ist, dass sein Glaube sich verändert hat. Er war dabei, manches zu hinterfragen. Auf der Suche nach anderen Perspektiven waren Soziale Medien und Podcasts eine Hilfe für ihn. Diese ermöglichten ihm einen Blick über den Tellerrand der eigenen Jugend- und Gemeindearbeit und somit auch das Kennenlernen neuer Glaubensweisen. Gleichzeitig sehnte er sich nach Menschen in seinem direkten Umfeld, mit denen er im Austausch über seine Glaubensveränderung sein konnte.

Veränderungen im Glauben sind normal und gehören zum Leben

Diese Begegnung hat zur Entstehung des Workbooks „Glaube fällt [nicht] vom Himmel“ beigetragen. Veränderungen im Glauben sind normal und gehören zum Leben! Viel zu selten werden diese jedoch im Kontext der Jugendarbeit berücksichtigt. Wer andere auf dem Weg des Glaubens begleitet, z. B. als Jugendleiterin/Jugendleiter, Mentorin/Mentor, Religionslehrerin/Religionslehrer oder Elternteil, sollte auch immer wieder seinen eigenen Glauben reflektieren: Welche Menschen und Erfahrungen haben meinen Glauben geprägt? Was glaube ich [nicht]? Wie bin ich zu dieser Überzeugung gekommen?

Häufig ist wahrzunehmen, dass der persönliche Glaube und die eigene Theologie stark von der eigenen Biografie beeinflusst sind. Darum lautet der Untertitel des Workbooks „Entdeckungsreise zwischen Biografie und Theologie“. Das familiäre oder gemeindliche Umfeld, die Formen gelebter Spiritualität und die Ereignisse des Lebens wirken sich auf unser Bild von Gott aus. Ebenso haben unser Gottesbild und unsere Theologie Auswirkungen auf unterschiedliche Lebensbereiche. Wer sich dessen bewusst ist, kann nachvollziehen, weshalb einem zu bestimmten Zeiten bestimme Glaubensinhalte und Glaubensformen besonders wichtig sind und zu anderen Zeiten andere. Dies kann auch dabei helfen, Glaubenssätze anderer Christinnen und Christen, die einem selbst vielleicht fremd sind, besser zu verstehen.

Von der Macht der Lieder, Fuck-ups und einer alten Sehnsucht

Mit den drei Bänden „TheoLab – Theologie für Nichttheologen“ haben wir uns in den vergangenen Jahren auf die Suche gemacht nach Antworten auf die großen Fragen der Menschheit. Es ging um Gott, Mensch, Welt. Jesus, Himmel, Mission. Geist, Bibel und Kirche. Im Zentrum stand jeweils eine theologische Fragestellung, die aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet wurde.

Beim TheoLab Workbook ist der Fokus auf die Glaubensbiografie der einzelnen Person gerichtet. Ausgangspunkt der Entdeckungsreise ist die bisherige Lebensgeschichte und der eigene Glaube. Die Storys im Buch erzählen davon, dass der Weg des Glaubens nicht linear verläuft und Entwicklungen dazugehören. In den Beiträgen werden grundlegende Themen aufgegriffen, die dazu ermutigen, sich mit dem Geworden sein des Glaubens auseinanderzusetzen. Dabei geht es u. a. um die Macht der Lieder, um das Leben mit Fuck-ups und um neue Zugänge zu einer alten Sehnsucht. Darüber hinaus beinhaltet das Workbook unterschiedliche Tools, die dabei helfen, das Gelesene anhand der eigenen Glaubensbiografie zu reflektieren und anzuwenden. Außerdem sind darin spirituelle Zugänge zu finden, die Lust machen, Formen des Glaubens (neu) auszuprobieren.

Für alle, die tiefer bohren wollen

Wir haben das TheoLab Workbook so konzipiert, dass es allein oder mit anderen gemeinsam erarbeitet werden kann. Unseres Erachtens eignet es sich gut für junge Erwachsene, die tiefer bohren wollen. Ebenso für Ehren- und Hauptamtliche, die ihrer eigenen Prägung auf die Spur kommen wollen oder andere auf ihrem Lebens- und Glaubensweg begleiten. Wir ermutigen dazu, in der Jugend- und Gemeindearbeit ehrlich davon zu erzählen, wie sich der eigene Glaube an Jesus Christus entwickelt und im Laufe des Lebens vielleicht verändert hat.

Von der Methodenbibel zu den Mach mit-Methoden

Manchmal finden Menschen genau zur richtigen Zeit zusammen …

Im Jahr 2018 trat ich mit einer Zusammenstellung neuer Gesprächsmethoden an die Deutsche Bibelgesellschaft (DBG) heran. Gemeinsam mit buch+musik sollte das Projekt umgesetzt werden und so trafen wir uns in kleiner Runde und fanden schnell zu einem gemeinsamen Konzeptansatz. Danach folgten viele Gespräche über die praktische Umsetzung: Ich erstellte erste Probeseiten. Und da es mir wichtig war, einzelne Methoden auch haptisch umzusetzen, kam Bianca Stegmaier als Illustratorin mit dazu.

Dann folgten viele Wochen und Monate Fleißarbeit, in der ich Ideen für den ersten Band der Methodenbibel skizzierte und manche Idee einen Tag später schon wieder verwarf. Ich prüfte Methoden aus meiner langjährigen Praxis auf Wiederholbarkeit, formulierte die ersten 111 Methoden, setzte einzelne mit Bianca grafisch um, erstellte Bastelvorlagen für den Download – und fieberte der Abgabe des Manuskriptes entgegen. Meine Lektorin Marlen Bleiholder von buch+musik und Michael Jahnke von der DBG standen mir in der Lektoratsphase mit Rat und Tat zur Seite. Dann, im März 2020, war es geschafft. Der erste Band lag gedruckt auf meinem Schreibtisch.

Praxisnaher Helfer

Der Hauptnutzen der Methodenbibeln liegt in der Vielzahl der Methoden. Jeder Band enthält 111 Methoden, je drei zu einem Bibeltext. Sie skizzieren einen möglichen Lernweg von der Begegnung mit dem Bibeltext über die Auseinandersetzung hin zur Übertragung in die Lebenswelt von Kindern.
Der Methodenbibel liegen – im Unterschied zu anderen Methodensammlungen – Geschichten zugrunde. Jede Methode wird innerhalb einer Geschichte entfaltet, ist aber als Methode nicht an diese Geschichte gebunden, sondern austauschbar. Querverweise helfen in der praktischen Anwendung: So kann bei einer Methode, die vielleicht vom Alter nicht passt, über die Verweise eine andere Methode gesucht werden. Auch die Übersichten am Ende des Buches und die Methodenverzeichnisse auf der Webseite www.diemethodenbibel.net helfen beim Finden passender Methoden.

Besonders wichtig war mir beim Zusammenstellen der Methoden, dass sie eine Beteiligung der Kinder ermöglichen. Die Kinder sollen in die Mitte des Geschehens rücken und Geschichten möglichst eigenständig entdecken und sich dazu in Beziehung setzen. Bei bekannten Erzählmethoden habe ich darum in der Beschreibung ergänzt, wie sie mit Kindern oder von Kindern eingesetzt werden können. Und ich habe eine Vielzahl an Methoden neu entwickelt: Methoden, die helfen, theologische Gespräche mit Kindern zu initiieren, neue Formen kreativer Textarbeit und Methoden aus dem darstellenden Spiel.

Von der Methodenbibel zu den Mach mit-Methoden

Im Zuge der Erstellung der Methodenbibel wurde deutlich, welch ein Schatz an Methoden in den Bänden stecken. So kam die Idee auf, einen Teil davon nochmals niederschwelliger und kompakter aufzuarbeiten, mit hilfreichen Impulsen für die praktische Umsetzung.

Die Mach mit-Methoden im Hosentaschen-Format bündeln rund 25 Methoden aus allen vier Methodenbibeln unter ein Thema. Es ist eine wachsende Methodensammlung aus der Praxis für die Praxis. Bislang sind vier Bände erschienen, weitere Bände sind geplant.

Im Band „25x mit Kindern die Bibel erleben“ stehen Bewegung und sinnliche Erfahrung im Mittelpunkt. Der Band „25x mit Kindern die Bibel reflektieren“ bündelt Methoden, mit denen Kinder Inhalte einordnen und bewerten können. „25x mit Kindern die Bibel darstellen“ enthält Methoden zum Erzählen und Spielen mit Figuren. Und mit dem Band „25x mit Kindern die Bibel lesen“ können Kinder Bibeltexte erfassen, verstehen und deuten.

Methodenbibel oder Mach mit-Methoden – welche Reihe passt zu mir?

Die Methodenbibel eignet sich für Personen, die regelmäßig Kindergottesdienste oder (Religions-)Unterricht vorbereiten. Mit den Büchern wird man schnell fündig und kann die eigene Methodenkompetenz schrittweise erweitern.

Die Mach mit-Methoden eignen sich für Mitarbeitende, die neu einsteigen oder Methoden für bestimmte Bereiche suchen. Erfahrenere Mitarbeitende könnten auch bewusst einen Band wählen, dessen Methoden ihnen nicht sehr vertraut sind und sich so auf neue Erfahrungen einlassen.

Bei den Mach mit-Methoden sehe ich auch eine große Chance für Teams. Indem sie z. B. mit einem Band gemeinsam arbeiten, sich daraus einige Methoden aussuchen und diese in einem gewissen Zeitraum immer wieder einsetzen und darüber reflektieren, werden sie miteinander wachsen.

„Wir leben in einer Instant-Gesellschaft, in der vieles pfannenfertig serviert wird“

Die Methodenbibel hat zwei Seiten von mir auf fantastische Weise angeregt: Einerseits meine kreative Seite. Neues zu erschaffen, Dinge auszuprobieren, das ist für mich wie ein Spiel. Es hat etwas Leichtes, ist wie Jonglieren mit den Gedanken und Ideen. Manchmal etwas chaotisch im Prozess aber dabei sehr frei. Und dann gibt es noch die Seite an mir, die gern strukturiert, Dinge ordnet, beschreibt und sie für andere nutzbar machen möchte. Dazu kommt, dass das weite Feld der bibeldidaktischen Arbeit eine große Leidenschaft von mir ist. Wir leben in einer Instant-Gesellschaft, in der vieles pfannenfertig serviert wird, und ich bin überzeugt, dass wir zwei Dinge nicht verlieren dürfen: Die Lust an der eigenen Arbeit mit den biblischen Texten und das Ringen darum, wie wir die biblischen Geschichten Kindern lebensdeutend näherbringen können, sodass sie sich selbst dazu positionieren und einen eigenen Glauben entfalten können.

Der Escape Game-Trend mit minimalem Aufwand

One Paper Escape Games« – was kann man sich darunter vorstellen?

Bei den One Paper Escape Games haben wir das Erlebnis eines Escape Games so umgesetzt, dass es mit nur einem Blatt Papier funktioniert!

Mit welchen drei Worten würdest du die One Paper Escape Games beschreiben?

Einzigartig, abwechslungsreich und unaufwendig.

Was ist der Mehrwert der One Paper Escape Games für Mitarbeitende?

Die One Paper Escape Games bieten ein besonderes Erlebnis, ohne dass die Gruppenleitung aufwändige Vorbereitungen hat oder in viel Material investieren muss. Da die Games niederschwellig sind, brauchen die Spielenden keine biblischen Vorkenntnisse. Das macht sie vielfältig einsetzbar: z. B. als Auftakt oder Abschluss eines biblischen Themas, für eine normale Gruppenstunde im Teen-Kreis oder auf Freizeiten.

Escape Games sind gerade ein großer Trend – wieso ist das so?

Seit vielen Jahren boomen Escape Games und unterschiedliche Verlage bringen regelmäßig neue Escape Games heraus. Sie sind perfekt geeignet, um eine kleine Abwechslung zum Alltag zu bringen und uns ein spannendes Abenteuer erleben zu lassen.

One Paper Escape Games und christliche Jugendarbeit – wie geht das zusammen?

Das passt perfekt zusammen. In der Bibel gibt es viele Abenteuer und einiges zu entdecken. Wir glauben, dass durch die Verbindung aus Escape Games und Bibelgeschichten Neues spannender erlebt und Bekanntes neu erlebt und verstanden werden kann.

Welches ist dein liebstes One Paper Escape Game?

Das ist wirklich nicht leicht zu sagen. Wir haben so darauf geachtet, eine Vielfalt zu erzeugen, dass man sie schwer vergleichen kann. Spontan würde ich mich für das Game »Noahs Schreibtisch« entscheiden. Ich mag die Story des Spiels und wie sich das Blatt Papier zum Ende hin entwickelt.

Wie kam es von der Idee zum Buch?

In meiner eigenen Jugendarbeit fehlt mir manchmal die Zeit, etwas Besonderes vorzubereiten. Trotzdem möchte ich meinen Jugendlichen spannende Erfahrungen ermöglichen. Der Plan, das in größerer Form zur Verfügung zu stellen, entstand durch einen Gedankenanstoß von Ingo Müller mit seinem Game zum Christival. Mit dem Praxisverlag buch+musik haben wir den perfekten Partner gefunden.

Wie können Mitarbeitende selbst One Paper Escape Games erfinden?

Entweder nimmt man sich eine Geschichte und schaut, wie man diese in Rätsel einbinden kann, oder man hat eine Rätselidee und sucht sich dafür die passende Geschichte. Dabei muss die Grafik überhaupt nicht perfekt sein. Viel wichtiger ist eine sinnvolle Storyline der Rätsel. In unseren Online-Seminaren haben wir erlebt, dass dies überraschend gut und schnell möglich ist.

Ihr habt die One Paper Escape Games zu viert erarbeitet. Wie kam es dazu?

Meine Frau Wiebke und ich haben in früheren Projekten Teamarbeit lieben gelernt. Also haben wir unsere besten Freunde gefragt, mit denen wir in unserer Freizeit auch schon oft Escape Games gemacht haben. Für die One Paper Escape Games war es ein riesiger Gewinn, dass wir uns zu viert Gedanken machen und an den Ideen der anderen anknüpfen konnten.

Wie war der (Schreib-)Prozess?

Die ersten Spiele entstanden schnell. Dann kamen wir ins Stocken. Wir hatten gemerkt, wie unendlich groß das Potenzial der One Paper Escape Games ist. Jetzt sind wir froh, dass wir uns viel Zeit für die Vorbereitungen genommen haben und dass das Grafikteam die Ideen noch besser umsetzen konnte, als wir es erhofft hatten.

Was fasziniert dich an Escape Games?

Ich liebe es, in eine spannende Geschichte einzutauchen und nach kreativen Lösungen zu suchen.

Welchen Mehrwert hat der Trend für die Jugendarbeit?

Jugendarbeit & Escape Game – Wie für mich alles begann

Die Lichter leuchten und der Duft von Lebkuchen liegt in der Luft. Es ist der 24. Dezember, als ich mein Weihnachtsgeschenk von meiner Frau Johanna auspacke. Es ist mehr als rätselhaft. Fast ein bisschen enttäuschend. Was soll das sein? Ein Gutschein für was genau? Ich weiß nicht so recht, ob ich mich freuen soll: Escape Game – mir steht die Ahnungslosigkeit ins Gesicht geschrieben.

Ein paar Monate später haben wir uns mit Freunden verabredet, um genau dieses Escape Game zu spielen. Keine Ahnung, was mich eigentlich erwartet. Nach einer Einführung stehen wir plötzlich in einem durchgestylten Raum, die Zeit läuft und in meinem Kopf beginnt ein Gedankenchaos. Nur 60 Minuten Zeit. Los, du musst suchen, suchen und sammeln, Infos, Nummern, Schlüssel, Codes, alles, was irgendwie Sinn ergibt. Adrenalin schießt durch meinen Körper. Die Faszination hat mich. Und dann: Vorbei! Mein erster Raum. Mission gescheitert. Trotzdem bin ich fasziniert. Am liebsten würde ich gleich das nächste Escape Game machen. Wir haben zwar die Aufgabe knapp nicht geschafft, aber in mir ging eine Tür auf. Es hat „Klick“ gemacht. Ich wünschte mir solche Spiele, Rätsel und Erfahrungen für die christliche Jugendarbeit, um Jugendliche und junge Erwachsene mit dieser Art des Spiels und der Bibel zu faszinieren, ihnen einzigartige Erfahrungen zu schenken und sie persönlich herauszufordern.

Gründe meiner Faszination für Escape Games

Es ist eine unvergessliche und oft auch immersive Erfahrung. Escape Games bieten eine einzigartige Gelegenheit, gemeinsam zu spielen, zusammenzuarbeiten und eine neue Art von Abenteuer zu erleben. Außerdem stärkt es die Teamfähigkeit. Escape Games stellen eine grundlegende Herausforderung dar, die starke Teamarbeit erfordert, um zu gewinnen. Dies ist eine gute Gelegenheit, Fähigkeiten wie Kommunikation, Planung und Zusammenarbeit zu entwickeln.

Escape Games erfordern Kreativität und Logik. Sie sind eine gute Gelegenheit, den Verstand zu trainieren und der Kreativität freien Lauf zu lassen. Auch wenn nicht jede Idee zur Lösung beiträgt, ist sie wichtig für den Prozess oder die Gruppendynamik.

Escape Games stellen eine Herausforderung dar und können dabei helfen, das Selbstvertrauen zu steigern. Wenn Menschen merken, dass sie Probleme und Herausforderung lösen, erfahren sie Selbstwirksamkeit. Außerdem verbessern Escape Games die Konzentrationsfähigkeit und tragen dazu bei, den Geist auch in einer angespannten Situation zu schärfen.

Escape Games in der Jugendarbeit

Faktisch kann Jugendarbeit oft mit den professionellen Set-Designs der großen Anbieter nicht mithalten. Aber es gibt ganz viel, was Jugendarbeit grundsätzlich gut kann und auch im Bereich der Escape Games gefragt ist: Interaktion, Storyline, erfahrungsorientiertes Handeln, Spiele konzipieren und vieles mehr. Wenn wir diese elementaren Bestandteile eines Escape Games nutzen, können wir auch heute erfahrungsorientierte Jugendarbeit machen, für die Escape Games eine sehr attraktive, aufwändige, kreative und teambildende Methode sind. Ein paar Dinge sind dabei zu beachten:

Wenn du selbst ein Game entwickeln möchtest, was mit modernen Erfahrungen der Branche mithalten kann, beachtet möglichst viele der folgenden Facetten:

Nach aktuell ca. 50 professionellen Escape Games, etlichen selbst entwickelten Games kann ich sagen: Neben Fußball sind Live Escape Games mein Hobby Nr.1. Ich liebe es, immersiv in eine Welt abzutauchen, vor Herausforderungen gestellt zu werden und sie mit meinen Mitspielenden zu bewältigen. Ich mag den Moment, in dem es „klick“ macht, der Groschen fällt oder sich die Tür öffnet. Mich fasziniert, was in einer Gruppe passiert und möglich ist, wenn sie gemeinsam eine Herausforderung annimmt. Trage die Faszination für erfahrungsorientierte Jugendarbeit z. B. in Form eines Escape Games weiter! Nutze sie und schaffe Erlebnisse der besonderen Art.