Endlich, der Lieferwagen ist vollgeladen und alle machen sich am Samstagnachmittag auf den Weg nach Ulm. Man merkt schon bei der Ankunft, dass hier etwas in der Luft liegt. An vielen Ecken hört man schon die Klänge.
Am Sonntagmorgen um 6 Uhr geht es für uns weiter. Jedes Team eines Büchertisches macht sich zu seinem Einsatzort auf. Ich bin mit meinem Team in der Donauhalle und die anderen auf dem Münsterplatz. Es werden Tische und Kisten geschleppt, alles ausgepackt, dekoriert und drapiert. Dann beginnt auch schon der Gottesdienst für die Jungbläserinnen und Jungbläser. Gigantisch! Atemberaubend! Wunderschön, wenn Hunderte ihr Gotteslob erklingen lassen. Mir wird bewusst: Musik verbindet – auch über Grenzen!
Nach Ende des Gottesdienstes gibt es kein Halten mehr: Noten, Bücher, viel Bläser-Equipment und CD‘s zu Bläserheften werden gekauft. Der Ansturm legt sich gegen Spätnachmittag, für uns wird es Zeit zum Zusammenpacken. Wir müssen uns etwas sputen, wir sollen bei der Abschlussveranstaltung noch mit auf dem Münsterplatz unterstützen.
Was sich mir auf dem Münsterplatz bietet, ist kaum zu beschreiben. Menschen, die sich seit Ewigkeiten nicht gesehen haben und sich um den Hals fallen, ein Miteinander an Ehrenamtlichen – was für ein Event vor so einer Kulisse.
Gegen 16 Uhr gibt es dann das große Finale. Wie beim Gottesdienst in der Donauhalle am Morgen sind auch hier über den Münsterplatz Podien mit Dirigierenden verteilt. Als das erste Stück angespielt wird und alle mit einstimmten – es ist kaum zu beschreiben, wenn man nicht selbst dabei ist. Hier ist nicht wichtig, wie teuer das Instrument ist, ob man aus Württemberg, Baden oder Bayern kommt – hier ist das miteinander Musizieren wichtig! Und das kann man allen abspüren. Nach dem Finale und dem dann folgenden Geläut des Münsters heben alle Bläserinnen und Bläser die Instrumente in die Höhe. Denn Einer ist der größte, dem alle Ehre gebührt. Bis alles eingepackt und wieder verstaut ist, sieht der Münsterplatz auf einmal sehr leer und verlassen aus. Doch eins ist bestimmt bei allen geblieben: Musik überwindet Grenzen, Musik verbindet, Musik ist ein Geschenk des Himmels. Musik ist nicht gebunden an Alter, Größe, Konfession. Der Blick auf die Bläserarbeit hat sich für mich verändert. Was für eine Arbeit in all den Posaunenchören in Orten und Bezirken stattfindet und wieviel Herzblut hier hineingesteckt wird. Sogar in Familien über Generationen hinweg verbindet die Musik. Ich freu mich auf alle Fälle wieder beim nächsten LAPO 2025 dabei sein zu können.